Zwiefalten-Baach mit Attenhöfen

Baach, der größte Teilort von Zwiefalten, hatte im Mittelalter eine eigene Herrschaft und eine Burg, die 1188 erstmals urkundlich nachweisbar ist. Im 15. Jahrhundert wurde die Burg zerstört, heute sind nur noch ein Wall und ein Graben vorhanden. Der Ort war immer eng mit dem nahen Kloster Zwiefalten verbunden. Hier ließen die Benediktinermönche eine dem heiligen Stephanus geweihte Kapelle bauen. An der Holzdecke befinden sich bemalte Kassettenfelder mit Heiligen, Engeln und Szenen aus der Passion.

Ein Armenhaus des Klosters entstand Anfang des 17. Jahrhunderts in Baach. Es wurde sorgfältig saniert und wird heute touristisch genutzt: Die »Radlerherberge« an der Aach bietet Zimmer und eine Ferienwohnung. Die Zehntscheuer im oberen Teil des Dorfes konnte trotz jahrelanger Bemühungen leider nicht gerettet werden.

Baach wurde bereits 1938 nach Zwiefalten eingemeindet. Ein wunderschöner Brunnen mit einer doppelseitigen Madonnenfigur steht in der Mitte des Dorfes: Wer aus der Richtung der Bundesstraße kommt, sieht Maria als Jungfrau mit dem Kind; wer sich von Sonderbuch aus nähert, erblickt das Gesicht der leidgeprüften Mutter Gottes. Der Brunnen wurde neu restauriert, die Farben aufgefrischt.

Im Weiler Attenhöfen im südlichsten Zipfel des Landkreises Reutlingen gab es vier Bauernhöfe vor zweihundert Jahren, vier Bauernhöfe sind es noch heute. Lediglich die kleine St.-Anna-Kapelle kam hinzu, sie wurde 1906 von den Einwohnern erbaut. Zur Ausstattung gehört eine barocke Altarfigur der Anna Selbdritt.

Schwarz-weiß-Fotografie von Zwiefalten-Baach aus der Luft
© Schwarz-weiß-Fotografie von Zwiefalten-Baach aus der Luft
Kreisarchiv Reutlingen Zwiefalten-Baach_1961_01323 / Moser 13/01323