Walddorfhäslach-Häslach

Bis ins 20. Jahrhundert blieb Häslach sehr überschaubar, landwirtschaftlich geprägt, mit Handwerk in bescheidenem Stil. Den Phasen des Bevölkerungswachstums folgten Zeiten der Krise, die das Dorf in seiner Entwicklung weit zurückwarfen. Den Dreißigjährigen Krieg überlebte nicht einmal die Hälfte der Einwohner. Im 18. und 19. Jahrhundert veranlassten Missernten und Not etliche Häslacher zur Auswanderung in das Banat oder nach Amerika.

Eine eigene Kapelle hatte das Dorf spätestens seit 1455, für Taufen und Begräbnisse mussten die Häslacher aber die Pfarrkirchen in Walddorf oder Schlaitdorf aufsuchen. Die heutige Kirche wurde Ende des 20. Jahrhunderts im neuromanischen Stil erbaut, gestaltet vom Stuttgarter Architekten Heinrich Dolmetsch.

Häslachs Rathaus – im Jahr 1787 gebaut – war ein typisches württembergisches Dorfrathaus. Es wurde vielfältig genutzt, war zugleich Ratsstube, Lehrerwohnung und Schulsaal, diente als Ortsarrest und beherbergte das Gemeindearchiv. Später zog die Schule aus, die Verwaltung konnte sich ausdehnen. Heute ist das Häslacher Rathaus im Wortsinn ein Ausstellungsstück: ins Freilichtmuseum Beuren umgesetzt und mit vielen Gegenständen originalgetreu eingerichtet, zeigt es den Zustand einer kleinen Verwaltung von 1963. Auffällig sind im Ort die verschiedenen Eselskulpturen. Zum 700-jährigen Ortsjubiläum 2010 initiierte der Häslacher Kulturgüterverein in Erinnerung an den Ortsneckamen »Esel« den Kunst-Esel-Pfad.

Luftbildaufnahme von Walddorfhäslach-Häslach
© Luftbildaufnahme von Walddorfhäslach-Häslach
Kreisarchiv Reutlingen B 2801_06499_441.12

Luftbildaufnahme von Walddorfhäslach-Häslach.

Luftbildaufnahme von Walddorfhäslach-Häslach. Im Vordergrund ist ein Turm zu erkennen.

Luftbildaufnahme von Walddorfhäslach-Häslach.

Luftbildaufnahme von Walddorfhäslach-Häslach.