Trochtelfingen-Steinhilben

Der feuerspeiende Drache auf dem Ortswappen Steinhilbens ist ein Gruß aus ferner Ritterzeit: Er war das Wappentier des Niederadelsgeschlechts von Steinhilben, das – daher der Drache – von den Herren von Wurmlingen abstammte. Die Märhelds, Dietrichs und Gerlochs von Steinhilben trugen aber auch Beinamen wie Hülwer oder Pfützer: Schließlich stand ihre Stammburg, ihr »Steinhaus«, im Dorf der Hülen. Mindestens sechs davon gab’s im rund achthundert Meter hoch gelegenen Ort.

Dieses »Steinhaus« der Steinhilbener kauften im 15. Jahrhundert die Grafen von Württemberg, obwohl der Ort wie das nahe Trochtelfingen zuerst den Grafen von Werdenberg, dann den Fürstenbergern gehörte. Die Burg wurde Jagdhaus. Nebenan bauten die Württemberger später ein repräsentatives Forstamt zur Verwaltung des Zwiefalter Waldes – »Schloss« wurde das herrschaftliche Gebäude genannt. Mitten im katholischen Steinhilben gab es auf diese Weise eine kleine Enklave, in der zur Empörung der Fürstenberger evangelisch gepredigt wurde. An die Burg und das prächtige Forsthaus erinnert heute wenig mehr als der Name eines Gässchens: »Im Schloss«.

Heiligenfiguren – in Nischen platziert – schmücken die Fassaden der oft stattlichen Bauernhöfe des 18. und 19. Jahrhunderts. Die Kirche St. Pankratius wurde 1699 gebaut. Der Augstbergturm, Ausflugsziel und Wahrzeichen im Süden des Dorfes, steht auf Trochtelfingens höchstem Punkt.

Luftbildaufnahme von Trochtelfingen-Steinhilben
© Luftbildaufnahme von Trochtelfingen-Steinhilben
Kreisarchiv Reutlingen B 2801_09108_627.18