St. Johann-Gächingen
Geschützt gelegen in einer Mulde zwischen Kirchberg, Eichberg und Heuberg, direkt an der Quelle der Kleinen Lauter: Diese Vorzüge Gächingens haben schon die Alemannen zu schätzen gewusst. In den 1960er Jahren brachten Grabungen die Fundamente einer karolingischen Kapelle aus dem 8. oder 9. Jahrhundert ans Licht.
Aus dem 11. Jahrhundert stammt die Georgskirche, eine wuchtige romanische Wehrkirche, hinter einer Mauer geschützt. Teile des heutigen Baus – der Kirchturm mit seinem weit herabgezogenen Spitzhelm, die Nordmauer mit ihren Schießschartenfenstern – haben aus dieser Zeit überdauert. Umgebaut und erweitert wurde die Georgskirche im frühen 17. Jahrhundert. Sie war über Jahrhunderte hinweg Mittelpunkt des Kirchspiels (im Volksmund: Kispel), eines Zusammenschlusses mehrerer Pfarrsprengel. Das Kirchspiel hatte ebenso Bedeutung als Verwaltungs- und Gerichtsbezirk. Über die Jahrhunderte gab es Änderungen der Kirchspielbezirke. Seit Anfang 2022 bildet Gächingen mit fünf weiteren Orten die evangelische Verbundkirchengemeinde Kispel.
Die berühmte Gächinger Kantorei, von Helmuth Rilling 1954 an der Georgskirche gegründet, trägt seit Jahrzehnten den Namen des Dorfes in alle Welt.
Aus der bäuerlich geprägten Vergangenheit Gächingens haben sich markante Gebäude erhalten, etwa das Brunnenhaus, das immer noch den Brunnen vor dem Dorfgemeinschaftshaus speist, das Backhaus, das wenige Jahre später entstandene Rathaus mit seinen Tuffsteinarkaden und seinem Glockentürmchen, das alte Schulhaus.