Sonnenbühl-Undingen
Die Umrisse von Grubenhäusern und Keramikscherben – was erst 2021 bei der Erschließung eines Baugebiets ans Licht gekommen und dokumentiert worden ist, beweist: Wo heute Undingen liegt, siedelten Menschen schon vor über dreitausend Jahren. Offenbar war gut leben in dieser Landschaft aus Kuppen und Trockentälern, auch wenn es Wasser nicht im Überfluss gab.
Auch die Geschichte des heutigen Undingen reicht weit zurück, in die frühe Zeit der alemannischen Siedlungsgründungen. Die älteste Urkunde, auf der Undingens Name geschrieben steht, stammt aus dem Jahr 806 – ein frommer Mann schenkte dem Kloster St. Gallen seinen Besitz im Dorf. Wichtiger noch für die Entwicklung des Ortes war ein anderes Kloster, Zwiefalten, das bis ins 18. Jahrhundert hinein der größte Grundbesitzer in Undingen war. Die Abgaben der Klostergüter wurden in einer eigenen Zehntscheuer gesammelt.
Im Sockel des Kirchturms wurden bei Sanierungsarbeiten Fresken aus dem frühen 15. Jahrhundert gefunden. Mehrmals wurde die Kirche umgebaut und erweitert, zuletzt 1960. Oberhalb der Kirche liegt ortsbildprägend das Johann-Martin-Flad-Haus, das evangelische Gemeindezentrum in der alten Schule, benannt nach einem aus Undingen stammenden Missionar. Die Windmühle auf der gegenüberliegenden Kuppe, dem Quartbühl, ist dagegen Geschichte. Sonnenbühls weltliche Mitte, das Rathaus, wurde 1993 an einer zentralen Kreuzung neu gebaut. Von dort führen die Straßen nach Erpfingen, Genkingen und Willmandingen.