Sonnenbühl-Erpfingen
Schon bevor Erpfingen von einer alemannischen Sippe gegründet wurde, gab es hier eine Siedlung: Die ältesten entdeckten Spuren stammen aus dem vierten vorchristlichen Jahrhundert. Erpfingens Vorläufer stand aber nicht dort, wo um Marktplatz, Rathaus und Kirche heute das dörfliche Zentrum liegt, sondern bei der Turn- und Festhalle an der Erpf. Noch bis ins Mittelalter war der Ort zweigeteilt – in Aufhofen bei der Kirche und Niederhofen bei der Unteren Wässere im Westen. Beide Siedlungen hatten jeweils ihren eigenen Burgherrn. Niederhofen gehörte zu den Herren von Salmendingen, die auf Hohenerpfingen saßen. In Aufhofen regierten die Schenken von Erpfingen in ihrer eigenen Burg im Ort. Im Dreißigjährigen Krieg verschwand der westliche Dorfteil.
777 wurde das Dorf in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch erstmals erwähnt. Der Name der Naboriuskirche erinnert an einen römischen Soldaten, der Christ geworden war und im Jahr 300 enthauptet wurde. Er gehört zu den frühchristlichen Märtyrern. In den 1960ern wurde das Kirchenschiff abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.
Dass das frühere Bauerndorf Erpfingen zu einem Touristenziel wurde, hat sich im Jahr 1949 entschieden. Damals wurde die Bärenhöhle entdeckt, die spektakuläre Fortsetzung der bereits seit 1834 bekannten Karlshöhle. Die Besucherzahlen schossen in die Höhe, und mit ihnen wuchs in den folgenden Jahrzehnten die touristische Infrastruktur: das Feriendorf Sonnenmatte, die Jugendherberge, das Haus des Gastes, für Kinder der Freizeitpark Traumland. Das Osterei-Museum feiert 2023 sein 30-jähriges Bestehen.