Römerstein-Zainingen

Heute ist Zainingens Hüle idyllischer Dorfmittelpunkt, Fotomotiv, Naturdenkmal, sie steht als größte noch erhaltene Hüle auf der Schwäbischen Alb unter besonderem Schutz. Die Wasserstellen entstanden über Tuffschloten im ehemaligen Vulkangebiet. Schon in der ersten alemannischen Besiedlungsphase haben sich Menschen hier niedergelassen, sogar in frühgeschichtlicher Zeit war der Ort schon von Bedeutung. Ein großes Grabhügelfeld in der Nachbarschaft geht zurück auf eine Siedlung der hallstattzeitlichen Kelten.

Weit zurück reicht auch die Geschichte der Zaininger Martinskirche, die um 650 entstand, damals noch in Holz, später in Stein, seit dem 15. Jahrhundert im Wesentlichen in der heutigen Form. Das Fachwerk der Glockenstube wurde allerdings erst im frühen 20. Jahrhundert freigelegt. 1559 ließ Herzog Christoph eine Wehrmauer um die Kirche bauen, die vor allem dem Schutz der Salztransporte diente, die auf der historischen Überlandstraße unterwegs waren.

Diese Straße, Verbindung zwischen Urach und Ulm, zwischen Paris und Wien, heißt heute B 28. Seit 1936 führt sie knapp am Dorf vorbei und begrenzt es nach Norden. Nach Süden sind es nur wenige hundert Meter bis zur Grenze des früheren Truppenübungsplatzes Münsingen. Das ehemalige Sperrgebiet, das Zainingen in den 1930er Jahren einen Teil seiner Gemarkung kostete, bietet heute neue touristische Attraktionen – zum Beispiel die beiden Aussichtstürme Hursch und Waldgreut, Überbleibsel der militärischen Nutzung.

Historische Fotografie von Römerstein-Zainingen. Zu sehen ist vor allem die Zaininger Hüle.
© Historische Fotografie von Römerstein-Zainingen. Zu sehen ist vor allem die Zaininger Hüle.
Kreisarchiv Reutlingen B 2801_01870_128.12

Luftbildaufnahme von Römerstein-Zainingen. Zu sehen ist vor allem die Martinskirche Zainingen.

Luftbildaufnahme von Römerstein-Zainingen. Zu sehen ist vor allem die Zaininger Hüle.