Römerstein-Böhringen
Schon vor Jahrhunderten gehörten sie ein Stück weit zusammen, die Dörfer Böhringen, Zainingen und Donnstetten. Sie bildeten im Amt Urach ein Unteramt. Böhringen, wozu das Hofgut Aglishardt und seit 1822 auch Strohweiler gehört, wuchs allerdings früh in eine Zentralort-Funktion hinein. Hier gab es eine überörtlich tätige Leihkasse, hier saß ein Arzt, und hier gab es auch zwei Brauereien.
Eine davon existiert noch heute: Die Böhringer Biere der Hirschbrauerei haben eine fast zweihundertjährige Tradition. Und Böhringen ist heute eine »Dinkelhochburg«: Das früher »Schwabenkorn« genannte Getreide wird von einer Erzeugergemeinschaft aus Landwirten, der örtlichen Großbäckerei BeckaBeck und der Mühlengenossenschaft Römerstein seit 30 Jahren wieder erfolgreich vermarktet.
Das während der alemannischen Besiedlung gegründete Dorf, das früh unter die Herrschaft Württembergs kam, hat in seiner Geschichte mehrfach schwer gelitten – bei einem großen Brand im Jahr 1540, im Dreißigjährigen Krieg und zuletzt Ende des Zweiten Weltkriegs bei der Eroberung durch amerikanische Einheiten, als durch Beschuss und Bombardement zahlreiche Häuser zerstört wurden. Die St. Galluskirche am Ortsrand diente lange als Fluchtburg: Sie war von einer mehrere Meter hohen Mauer samt Wehrgang und Schießscharten umgeben. Die Wehrmauer ist verschwunden, von der alten Kirche ist nur der gotische Chor geblieben. Turm und Schiff wurden Ende des 19. Jahrhunderts neu gebaut.