Reutlingen-Bronnweiler

Ob die Marienkirche in Bronnweiler im Mittelalter ein Wallfahrtsziel war, ist umstritten. Ihre künstlerische Ausstattung war auf jeden Fall beeindruckend. Eine Kreuzigungsgruppe und Figuren der Heimsuchung Mariens werden heute im Württembergischen Landesmuseum aufbewahrt, deren namentlich nicht bekannter Schöpfer als »Meister von Bronnweiler« bezeichnet wird. Die Wände des Kirchenschiffs sind mit romanischen und gotischen Wandmalereien verziert. Der gotische Chor, der im frühen 15. Jahrhundert gebaut wurde, überragt das schlichte romanische Kirchenschiff bei weitem. Noch höher hinauf strebt allerdings der benachbarte Mammutbaum, der 1864 als Schössling aus der Stuttgarter Wilhelma nach Bronnweiler kam und an der Kirchenmauer gepflanzt wurde. Im Jubiläumsjahr 2015 wurden LED-Lichterketten darin angebracht, die seitdem im Baum bleiben und ihn in der Advents- und Weihnachtszeit hell erstrahlen lassen – als Deutschlands größten lebenden Weihnachtsbaum. Ein weiteres beliebtes Fotomotiv ist die stattliche Friedenslinde, die 1871 gepflanzt wurde.

Der Name Bronnweiler stammt wahrscheinlich von einer Quelle, ihr Wasser floss in die Wiesaz und verstärkte sie.

Der Ort hat eine lange historische Bindung zu Reutlingen. 1437 kaufte die Reichsstadt Kirche und Siedlung Bronnweiler mit Alteburg und Hugenberg, ihre Neuerwerbung ließ sie durch einen eigenen Schultheißen verwalten. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Dorf zur selbstständigen Gemeinde – bis 1971.