Pliezhausen-Rübgarten

Als Rittergut hatte der Flecken im Vergleich zu seinen Nachbarn eine Sonderstellung, die jeweilige Ortsherrschaft prägte seine Entwicklung wesentlich mit. Das gilt besonders für Levin von Kniestedt, der Rübgarten im Jahr 1706 als Lehen übernahm. Er ließ in seinem Dorf nicht nur das Schloss errichten, das sich bis heute nahezu unverändert erhalten hat. Gleich in seinem ersten Herrschaftsjahr baute er eine Schule und stellte einen Lehrer ein. Später spendierte er Rübgarten auch noch eine Mühle am Reichenbach, um seinen Bauern weite Wege zu ersparen.

Bis ins 19. Jahrhundert waren die von Kniestedt Ortsherren in Rübgarten. In diese Zeit fällt der Bau der Meierei, die heute als Rathaus dient, aber auch der neuen Kirche, die 1811 ans Schloss angebaut wurde. Noch in seinem Testament hatte der Letzte der Familie das Wohl der Dorfbewohner im Sinn und hinterließ eine Stiftung zugunsten des Schulwesens, von der Rübgarten noch Jahrzehnte später profitierte. Nach Karl von Kniestedt ist im Ort eine Straße benannt.

Seinen ritterschaftlichen Ortsherren hat Rübgarten auch zu verdanken, dass sich in der Kirche eine kunsthistorische Kostbarkeit findet: ein Flügelaltar aus dem Jahr 1512, ein Werk des Ulmer Bildschnitzers Niklaus Weckmann und des Reutlinger Malers Hans Syrer, das weder den Bilderstürmern der Reformation noch den Plünderern diverser Kriege zum Opfer fiel.

Gustav Werner predigte als Vikar von 1834 bis 1840 nicht nur in Walddorf, sondern regelmäßig auch in Rübgarten und Gniebel.

Historische Luftbildaufnahme von Pliezhausen-Rübgarten
© Historische Luftbildaufnahme von Pliezhausen-Rübgarten
Kreisarchiv Reutlingen B 2801_09164_630.08

Luftbildaufnahme von Pliezhausen-Rübgarten.

Luftbildaufnahme von Pliezhausen-Rübgarten.

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