Pliezhausen-Gniebel

Kirche und Rathaus standen in Gniebel lange Zeit Wand an Wand, mitten im Dorf und gerade dort, wo fünf Straßen sternförmig aufeinandertreffen. Im 18. Jahrhundert hatte die Gemeinde ihr Rat- und Schulhaus an die damalige Fridolinskapelle angebaut. Zweihundert Jahre später mussten beide weichen.

Zunächst wurde das Rathaus verlegt, das in die frühere Schule umzog, die Ende des 19. Jahrhunderts an der Walddorfer Straße gebaut worden war. Als dann auch noch ein Sturm das Türmchen der Kapelle in Schieflage drückte, schritt die Kirchengemeinde ebenfalls zur Tat. Einen Kirchen-Neubaufonds gab es seit Jahren, und so wurde 1971 in der Pliezhäuser Straße der Grundstein gelegt. Schon ein Jahr darauf wurde in der neuen Dreieinigkeitskirche der erste Gottesdienst gefeiert.

Mit dem ersten bekannten Dorfbewohner, dem Lehensmann »Konrad, der Gnibeler«, trat das mittelalterliche Dorf ums Jahr 1300 zum ersten Mal ins Licht dokumentierter Geschichte. Knapp zweihundert Jahre später übernahmen die Grafen von Württemberg den Ort, Gniebel blieb bis ins 20. Jahrhundert dem württembergischen Oberamt Tübingen zugehörig. Nach Pliezhausen eingemeindet wurde Gniebel zusammen mit Dörnach im Jahr 1971.

In Gniebels Dorfmitte gruppieren sich einige schöne Fachwerkhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert um das Backhaus herum. Gelegentlich gibt es frisches Holzofenbrot. Dank des direkten Anschlusses an die B 27 ist Gniebel für Pendler wie für Gewerbebetriebe ein gefragter Standort.

Historische Luftbildaufnahme von Pliezhausen-Gniebel. Darauf zu sehen ist hauptsächlich die Evangelische Kirche Gniebel.
© Historische Luftbildaufnahme von Pliezhausen-Gniebel. Darauf zu sehen ist hauptsächlich die Evangelische Kirche Gniebel.
Kreisarchiv Reutlingen B 2801_09166_630.10