Pliezhausen-Dörnach

Das Dornengestrüpp, von dem der Ort seinen Namen hat, ist wohl erst im Hochmittelalter gerodet worden, um Platz für eine kleine Siedlung zu schaffen: Dörnach ist der kleinste und bis heute dörflichste Ortsteil Pliezhausens. Anfangs bestand der Weiler nur aus vier Höfen, die später wiederholt aufgeteilt wurden. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts standen 35 Wohnhäuser im Dorf.

Im 14. und 15. Jahrhundert kauften und tauschten die Grafen von Württemberg nach und nach die Herrschaftsrechte im Dorf zusammen. Von da an gehörte Dörnach zum Oberamt Tübingen und teilte die Geschicke seiner württembergischen Nachbarn. Eine Kapelle hat es im Ort trotzdem schon früh gegeben. 1559 wird St. Agatha erwähnt: Agatha war eine frühchristliche sizilianische Märtyrerin. Die heutige Kirche wurde in der Zeit um 1800 gebaut. Auch das Backhaus entstand um diese Zeit.

Anfang der 1950er Jahre schlossen sich Dörnacher Frauen zu einer freiwilligen Frauenhilfsfeuerwehr zusammen, einer der ersten überhaupt. Was war der Grund? Während die einsatzfähigen Männer tagsüber nicht im Ort waren – sie waren in benachbarten Städten zur Arbeit – wollten die Frauen sicherstellen, dass im Falle eines Brandes eine größere Katastrophe verhindert werden konnte. Sie lernten mit Wasseranschlüssen, Schläuchen, Pumpen, Spritzen und anderem Gerät umzugehen und trafen sich zu regelmäßigen Übungen.

Historische Fotografie einer Straße in Pliezhausen-Dörnach
© Historische Fotografie einer Straße in Pliezhausen-Dörnach
Kreisarchiv Reutlingen B 2801_01639_115.11