Pfronstetten-Tigerfeld

Mit Tigern hat der Ortsname nichts zu tun. »Tegar« heißt auf Althochdeutsch groß oder umfangreich und beschreibt die Ausdehnung der Felder des Dorfes, das 1089 mit der Stiftung des Klosters Zwiefalten erstmals erwähnt wurde. Die Nähe zum Kloster spiegelt sich in der katholischen Pfarrkirche St. Stephanus wider, die in der heutigen Form um 1700 entstand. Der Vorarlberger Barockbaumeister Franz Beer soll sie geplant haben. Repräsentativ auch das benachbarte Pfarrhaus aus dem Jahr 1737 mit seiner Stuckdecke: Es trägt das Wappen des Zwiefalter »Bau-Abts« Augustin Stegmüller und hat zeitweise auch als Sommerresidenz der Klosterherren gedient.

Eine Gedenktafel an der Mauer des Pfarrhausgartens sorgte unter Geschichtswissenschaftlern für Diskussionen. Sie erinnert an die »Schlacht bei Tigerfeld«, in der am 2. April 1525 Soldaten des Truchsessen von Waldburg ein schwäbisches Bauernheer ausgelöscht haben sollen. Ein kleineres Gefecht hat es hier mutmaßlich gegeben, so der aktuelle Forschungsstand. Die große Schlacht gehört allerdings ins Reich der Legende.

An der Markungsgrenze nach Kettenacker stand bis 1819 die Sattlerkapelle. Die sehr wertvolle Pietà findet man heute auf dem Hochaltar der Pfarrkirche St. Nikolaus in Pfronstetten, den Rokokoaltar in St. Michael in Aichstetten. Die Kapelle wurde im Rahmen der Säkularisation abgebrochen. 1994 wurde sie wieder aufgebaut. Jedes Jahr findet Anfang September eine Radlersternwallfahrt statt.

Historische Luftbildaufnahme von Pfronstetten-Tigerfeld
© Historische Luftbildaufnahme von Pfronstetten-Tigerfeld
Kreisarchiv Reutlingen B 2801_04310_243.07

Luftbildaufnahme von Pfronstetten-Tigerfeld.

Luftbildaufnahme von Pfronstetten-Tigerfeld.

Luftbildaufnahme von Pfronstetten-Tigerfeld.