Münsingen-Dottingen

Der 866 Meter hohe Berg Buchhalde gehört zu Dottingen. Von dort kann man bei gutem Wetter die Alpen sehen. In der Nähe haben Neubaugebiete Dottingen zu Münsingens zweitgrößtem Stadtteil gemacht.

Ein bevorzugter Wohnort war Dottingen offenbar bereits in vor- und frühgeschichtlicher Zeit. Eine Grabhügel-Anlage in der Nähe wurde eineinhalb Jahrtausende lang genutzt, und auch aus römischer Zeit wurden Überreste dokumentiert. Das Dorf gehört zu den frühen alemannischen Gründungen, wurde allerdings erst im 14. Jahrhundert urkundlich erwähnt.

Damals gehörte der Ort der weit verzweigten Adelsfamilie Speth aus dem benachbarten Steingebronn. Zwei Herren von Speth stritten sich im 16. Jahrhundert um die Ortsherrschaft, einigten sich dann aber schließlich in einem Vergleich. Zweihundert Jahre später – inzwischen hatte das Herzogtum Württemberg die beiden Teile Dottingens an sich gebracht – gab es Konflikte um die Verteilung des Ackerlands. Mit den eingesessenen Bauern kämpften landlose Tagelöhner um die knappen Flächen. Auch kirchlich war Dottingen lange Zeit zweigeteilt: Eine Hälfte gehörte zu Steingebronn, eine zu Münsingen. 1938 wurde der Pfarrsitz von Steingebronn nach Dottingen verlegt. Die spätgotische Kirche in der Dorfmitte stammt aus dem Jahr 1606.

Eine geologische Besonderheit Dottingens gewann im späten 19. Jahrhundert wirtschaftliche Bedeutung: Am Eisenrüttel wurde von 1880 bis 1900 im Schlot eines früheren Vulkans Basalt abgebaut.

Historische Fotografie von Münsingen-Dottingen. Zu sehen ist vor allem die Evangelische Kirche Dottingen.
© Historische Fotografie von Münsingen-Dottingen. Zu sehen ist vor allem die Evangelische Kirche Dottingen.
Kreisarchiv Reutlingen B 2801_06327_421.21

Luftbildaufnahme von Münsingen-Dottingen.

Luftbildaufnahme von Münsingen-Dottingen.