Münsingen-Auingen

Von einem Ortsschild zum anderen misst Auingen mehr als zwei Kilometer: Als klassisches Straßendorf hat sich der größte Münsinger Stadtteil weit in die Länge gestreckt. Erst in den letzten Jahrzehnten hat der Ort um die Mitte herum zugelegt. Mit Münsingen ist Auingen inzwischen zusammengewachsen.

Rund um Auingen wurden früher Flachs und Hanf angebaut. Der Flachs wurde am westlichen Ortsausgang geröstet. Im Dorf gab es viele Leineweber. Die Webstühle standen in Kellern auf gestampftem Lehmboden. Die Feuchtigkeit war nötig zur Verarbeitung des Garns, aber gefährlich für die Gesundheit.

Auingens eine Hälfte ist ein ganz normales Dorf, das bereits 770 urkundlich erwähnt wurde und zu den ältesten Siedlungen auf der Alb gehört, mit der aufs Jahr 1360 zurückgehenden Pankratiuskirche, einem Schul- und Rathaus aus dem 18. Jahrhundert, einem Dorfplatz und einer Hauptstraße, die seit dem Bau der Ortsumgehung deutlich an Aufenthaltsqualität gewonnen hat. Auingens andere Hälfte entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts vor den Toren des Alten Lagers und bot auf, was zur Versorgung und Unterhaltung der dort stationierten Soldaten nötig war: sieben Gaststätten und Cafés, ein Hotel, eine Großbäckerei, eine Großschlächterei, eine Dampfwaschanstalt.

2005 ist das Militär in Münsingen abgezogen, und das inzwischen privatisierte Alte Lager wird zur Erlebniswelt »Albgut« umgestaltet. Seit 2010 ist am Eingang des Lagers das Biosphärenzentrum geöffnet, zentrale Infostelle und Verwaltungssitz des Biosphärengebiets Schwäbische Alb.

Historische Schwarzweißfotografie des Wintersportplatzes von Münsingen-Auingen. Zu sehen ist vor allem die Skisprungschanze "Hardt-Schanze".
© Historische Schwarzweißfotografie des Wintersportplatzes von Münsingen-Auingen. Zu sehen ist vor allem die Skisprungschanze "Hardt-Schanze".
Kreisarchiv Reutlingen S 06_0590 / Metz Neg Nr. 6927

Luftbildaufnahme von Münsingen-Auingen.