Münsingen-Apfelstetten

Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Apfelstetten zunächst übersehen: Die Alliierten besetzten das abseits der Durchgangsstraßen gelegene Dorf erst einige Tage nach seinen Nachbarn.

Dreihundert Jahre zuvor, während des Dreißigjährigen Kriegs, hatte Apfelstetten weniger Glück: Dreimal wurde der Ort gebrandschatzt und geplündert, am Ende war er menschenleer.

Einen großen Teil seiner Geschichte teilt Apfelstetten mit dem Lautertalort Hundersingen: Dessen Burg ist vom höher gelegenen Dorf nur ein kleines Stück entfernt. So gehörte auch Apfelstetten ursprünglich den Herren von Hundersingen. Die beiden Dörfer wechselten zusammen mehrmals den Besitzer, bevor sie schließlich Anfang des 16. Jahrhunderts an Württemberg fielen.

Die Siedlungsentwicklung hat Apfelstetten zweigeteilt. Zum historischen Ortskern, der sich auf einige mehr oder weniger steile Gassen am Hang beschränkte, kam in den 1960er Jahren ein ausgedehntes Neubaugebiet am Berg hinzu, erschlossen in Aussichts- und Südhanglage mit nach heutigem Maßstab riesigen Grundstücken. Von Apfelstettens höchsten Punkten aus reicht der Blick an klaren Tagen bis zu den Alpen.

Malerisch auf einem Bergsporn und am Ende einer Sackgasse liegt Apfelstettens Barbarakirche, die in der heutigen Form aus dem 17. Jahrhundert, im Kern aber aus romanischer Zeit stammt – Zeuge des hohen Alters dieses Dorfes. Das enge Trockental, an dessen Südflanke Apfelstetten entstand, führt hinab nach Buttenhausen und zur Lauter.

Historische Fotografie von Münsingen-Apfelstetten
© Historische Fotografie von Münsingen-Apfelstetten
Kreisarchiv Reutlingen B 2801_01529_110.03

Luftbildaufnahme von Münsingen-Apfelstetten.

Luftbildaufnahme von Münsingen-Apfelstetten.