Hohenstein-Oberstetten
Es war eine kurze, aber intensive Beziehung zwischen Ort und Herrschaft: Die Adelsfamilie von Hohenstein, die im 12. Jahrhundert auch in der Zwiefalter Chronik als Wohltäter genannt wird, erbaute die nahegelegene Burg und stiftete die Kirche zum Heiligen Kreuz.
Während das Herzogtum Württemberg in den drei Nachbardörfern Meidelstetten, Bernloch und Ödenwaldstetten schon früh Einfluss gewann, war Oberstetten seit 1497 im Besitz des Klosters Zwiefalten. Bis zum Ende der Klosterherrschaft Anfang des 19. Jahrhunderts markierte Oberstetten die nördliche Grenze des kleinen kirchlichen Reiches und damit auch einen Außenposten an der Konfessionsgrenze. Unter der Herrschaft Zwiefaltens entstanden beim Ort zwei Kapellen. Und eine Glocke aus dem 15. Jahrhundert, die seit über zweihundert Jahren in Oberstettens Kirchturm schlägt, hing zuvor in der Klosterkirche.
Gegenüber der Kirche zum Heiligen Kreuz, auf der anderen Seite der Kirchstraße, hat heute eine muslimische Gemeinde ihr Gebetshaus – ein Zeichen dafür, dass sich das katholische Albdorf verändert hat.
Heute kommen in den größten Teilort der Gemeinde Hohenstein täglich mehr Berufspendler, als das Dorf Einwohner hat. Das aus einer Baustoffhandlung gewachsene Familienunternehmen Schwörer prägt seit 1956 die wirtschaftliche und soziale Entwicklung Oberstettens. Das mehrfach erweiterte Betriebsgelände des Fertighausunternehmens ist inzwischen kaum kleiner als das Dorf samt seiner Neubaugebiete.