Hohenstein-Eglingen

Der Kindergarten heißt »Schlössle«. Das Gebäude ist zusammen mit einem Stück Mauer der letzte Rest des ehemals standesgemäßen Sitzes der Herren von Eglingen, die etwa 200 Jahre hier residierten. Später gehörte das Schloss den Grafen von Grafeneck, dann ging es an die Familie von Speth über. Im frühen 19. Jahrhundert erwarb die inzwischen selbstständige Gemeinde das Eglinger Rittergut. Für das kleine Bauerndorf war diese Investition allerdings eine Nummer zu groß. Bereits wenige Jahre später musste Eglingen wieder verkaufen – Schloss und Gut gingen durch mehrere Hände, bis die Gemeinde das Schlossgebäude schließlich erwerben konnte, um hier ihr Schul- und Rathaus und ab 2001 ihren Kindergarten einzurichten.

Kirchlich stand Eglingen bereits seit Jahrhunderten auf eigenen Füßen. 1484 wurde die örtliche Kapelle zur Pfarrkirche erhoben und dem heiligen Wolfgang geweiht. Bis auf ein kurzes Zwischenspiel unter dem Württemberger Herzog Ulrich war und blieb das Dorf an der Konfessionsgrenze katholisch. Die Herren von Speth finanzierten 1775 einen Kirchenneubau im Barockstil. Er beherbergt eine wesentlich ältere Madonna aus der Zeit um 1500, die nach der Auflösung des Frauenklosters in Offenhausen nach Eglingen umgezogen war. St. Wolfgangs Glockenturm mit Zwiebelhaube wurde gleich zweimal gebaut: zum ersten Mal 1861, zum zweiten Mal 2003, als der ursprüngliche Turm wegen Einsturzgefahr abgetragen und neu errichtet werden musste.

Historische Luftbildaufnahme von Hohenstein-Eglingen
© Historische Luftbildaufnahme von Hohenstein-Eglingen
Kreisarchiv Reutlingen B 2801_09983_696.29

Luftbildaufnahme von Hohenstein-Eglingen.

Luftbildaufnahme von Hohenstein-Eglingen.