Hohenstein-Bernloch

Das Dorf Bernloch entwickelte sich aus einem Klostergut: Die Prämonstratenser aus Weißenau erwarben hier ab etwa 1145 umfangreichen Besitz, den sie bis ins 13. Jahrhundert hinein mehrfach erweiterten. Auch eine Kapelle ließ das Kloster auf seinem Gutshof bauen. Der neue Name Bernloch – vielleicht für »Siedlung am Bärenwald« – taucht bereits 1165 auf. Das Kloster Weißenau war und blieb viele Jahrhunderte lang der größte Grundbesitzer vor Ort. Eine Pfarrei richtete das Kloster im 15. Jahrhundert ein.

Dennoch, die Ortsherrschaft hatten andere inne: Sie kam über die Achalm-Grafen schon früh an die damalige Grafschaft und das spätere Herzogtum Württemberg. Wie alle württembergischen Gemeinden ist Bernloch 1534 damit evangelisch geworden. Im Oberamt Urach fungierte der Ort eine Zeit lang als Unteramt. Eine gewisse Zentralfunktion besaß das Dorf des Weiteren durch seine Marktrechte und die Tatsache, dass es hier seit Mitte des 19. Jahrhunderts einen Arzt und eine Apotheke gab, die das gesamte Umland versorgten – Vorläufer des heutigen Gesundheitszentrums.

»Klosterhof« heißt immer noch Bernlochs ältester Teil, nicht weit weg von der Hüle, die sich als örtliches Wahrzeichen erhalten hat. Ähnliche Wasserstellen der Nachbardörfer wurden zugeschüttet. Den Hülenplatz dominiert die Fachwerk-Fassade des Dorfgemeinschaftshauses. Bernlochs Georgskirche entstand in der heutigen Form erst um 1930, als die bisherige Kirche aus dem 18. Jahrhundert nach einem Blitzschlag bis auf den Chor niederbrannte.

Historische Luftbildaufnahme von Hohenstein-Bernloch
© Historische Luftbildaufnahme von Hohenstein-Bernloch
Kreisarchiv Reutlingen B 2801_09112_627.23

Luftbildaufnahme von Hohenstein-Bernloch.

Luftbildaufnahme von Hohenstein-Bernloch.

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